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Petritsch greift durch

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Berichte Bosnien
Der internationale Bosnien-Beauftragte Wolfgang Petritsch geht gegen ultra-nationalistische Kroaten in Bosnien vor. Petritsch enthob heute das kroatische Mitglied im bosnischen Staatspräsidium, Ante Jelavic, seines Amtes. Petritsch wirft Jelavic unter anderem vor, gegen das Friedensabkommen von Dayten verstoßen zu haben. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Mit der Entlassung von Ante Jelavic will Wolfgang Petritsch vor allem die ultra-nationalistische Kroaten-Partei HDZ tref-fen, deren Vorsitzender Jelavic ebenfalls ist. Denn Petritsch setzte Jelavic nicht nur als kroatisches Mitglied im bosni-schen Staatspräsidium ab, sondern verbot ihm auch jede poli-tische Tätigkeit sowie die Teilnahme an Wahlen. Mit denselben Sanktionen belegte Petritsch auch weitere drei hochrangige HDZ-Funktionäre. Die HDZ hat unter Jelavics Führung am Sam-stag in Mostar eine sogenannte kroatische Nationalversammlung abgehalten. Dabei wurde beschlossen, Parallelstrukturen zu den bosnischen Staatsorganen zu errichten, die Petrisch und die internationale Staatengemeinschaft als verfassungswidrig und illegal einstufen. Jelavic habe alle Versuche zu einem kon-struktiven Dialog abgelehnt und an der Unterminierung des Friedensabkommens von Dayton gearbeitet, begründete Petritsch seine Entscheidung.

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