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Zusammenarbeiten zwischen Kärnten und Sarajewo

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Kärnten Heute 25032012 Zusammenarbeiten zwischen Kärnten und Sarajewo

Kärnten will seine Zusammenarbeit mit Südosteuropa verstärken. Aus diesem Grund war Landeshauptmann Gerhard Dörfler drei Tage in Bosnien und Herzegowina. Konkret wird über eine Zusammenarbeit mit dem Kanton der Hauptstadt Sarajewo verhandelt. Dadurch sollen auch weitere Möglichkeiten für die Kärntner Wirtschaft erschlossen werden. Der Kanton zählt 460.000 Einwohner ist aber nur halb so groß wie der Bezirk St. Veit. In Bosnien und Herzegowina sind auch 360 Soldaten der Friedenstruppe EUFOR stationiert, 60 davon stammen aus Kärnten.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien und Herzegowina

Insert1: Gerhard Dörfler, Landeshauptmann von Kärnten

Insert2: Gerhard Dörfler, Landeshauptmann von Kärnten

Gesamtlänge: 2’30 / 2’45

Die osmanisch geprägte Altstadt von Sarajewo wird 15 Jahre nach Kriegsende immer stärker zu einem Anziehungspunkt auch für westliche Touristen. Von ihrem Charme konnte sich Gerhard Dörfler bei einem gemeinsamen Spaziergang mit Fikret Music, dem Regierungschef des Kantons Sarajewo überzeugen. Doch von einer professionellen Vermarktung ist Sarajewo noch weit entfernt, und auch der Wiederaufbau dauert noch an. Das betrifft etwa die Bibliothek, die durch serbisches Artilleriefeuer zerstört wurde, zwei Millionen Bücher verbrannten. Dörfler und Music besprachen daher eine umfassende Zusammenarbeit, die vom Tourismus über Fachschulen bis hin zur Kultur reicht. Aber auch um die Kärntner Wirtschaft ging es. Das Potential an Wasserkraft ist groß, und die Kelag will in Bosnien ein Kraftwerk bauen:

"Das heißt, hier gibt es schon konkrete Projekte. Wir wollen aber den Bereich Photovoltaik, Solarenergie, Elektromobilität, da gibt es viel an Entwicklungsmöglichkeiten, die wir anbieten können, bis hin, dass man auch das Projekt Sonnenstadt St.Veit mit einem Alternativenergieprojekt aus Sonne versucht, hier zu entwickeln."

Doch Bosnien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, und in Sarajewo streiken seit Tagen zwangspensionierte Soldaten im Kampf um ihre Pensionen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und Geld ist ein äußerst knappes Gut. Wie sollen die Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Sarajewo daher finanziert werden?

"Ich habe ja Vorgespräche in Brüssel mit dem EU-Kommissar Fule, der ja für die Integrationsaufgaben zuständig ist, geführt; und er hat uns seine Patronanz zugesagt aber auch, dass wir im Rahmen spezieller EU-Förderprogramme hier Projektmittel flüssig machen können.“

Auf dem Weg Richtung EU hat Bosnien und Herzegowina noch einen weiten Weg vor sich; auch daher sind noch immer 1.200 Soldaten der EU-Friedenstruppe EUFOR im Land. Dazu zählen 60 Kärntner, wobei Österreich mit 360 Soldaten das größte Kontingent stellt. Ihnen dankte Gerhard Dörfler für ihren Einsatz, bekannte sich neuerlich zur Wehrpflicht und brachte auch eine Kärntner-Jause für die kommenden Ostern mit. Warum diese Soldaten noch immer im Einsatz sind, zeigte ein Besuch in der Stadt Mostar. Kroaten und Bosniaken finden nur schwer zusammen. Und die historische Brücke lockt zwar zunehmend Touristen an, doch nicht nur Ruinen erinnern an den Krieg, obwohl das Leben auch hier weitgehend in normalen Bahnen verläuft.

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