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Darabos in Bosnien und die Lage

Fernsehen
Dobar Dan Hravati
Berichte Bosnien
Mit 320 Soldaten stellt das österreichische Bundesheer nunmehr das stärkste Kontingent der Friedenstruppe EUFOR in Bosnien und Herzegowina. Insgesamt umfasst die die Truppe 2000 Soldaten aus knapp 30 Staaten. Diese Truppe hat Verteidigungsminister Norbert Darabos gestern besucht. In Bosnien und Herzegowina ist Österreich mit 1,6 Milliarden Euro größter Investor; das Interesse an einem friedlichen Zusammenleben von Bosnjaken, Serben und Kroaten in Bosnien und Herzegowina ist daher groß.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien und Herzegowina

Insert1: Verteidigungsminister Norber Darabos

Gesamtlänge: 1’35

In diese Zementfabrik in Tuzla hat ein Konzern aus Oberösterreich mehr als 100 Millionen Euro investiert. Auch hier spürt man die Wirtschaftskrise; die Zementproduktion dürfte heuer im ein Sechstel niedriger sein als im Vorjahr. Die Krise führt immer wieder zu Demonstrationen. So protestierten im April in Sarajewo Veteranen des Bosnien-Krieges gegen geplante Pensionskürzung. Derartige Ausschreitungen beobachtet die EUFOR ebenso wie die Stimmung der Bevölkerung. Kleine Teams leben im Land. Diese Soldaten liefern täglich Berichte für ein umfassendes Lagebild:

„Wir haben hier im Herbst auch Wahlen zu schlagen; und die Lage ist zwar ruhig aber noch nicht so stabil, dass man ruhigen Gewissens hier diese Mission beenden könnte.“

Die Gräben zwischen Bosnjaken, Serben und Kroaten sind nach wie vor tief. Schlagendes Beispiel dafür ist die Gedenkstätte bei Srebrenica; beim Massaker vor 15 Jahren ermordeten bosnisch-serbische Truppen 8.000 Bosnjaken. Diesen Völkermord hat der serbische Teilstaat von Bosnien bis heute nicht anerkannt, und der Wille zum Zusammenleben im gemeinsamen Staat ist nach wie vor schwach. So hat Bosnien bis heute eine Hymne ohne Text, weil sich die Politiker der drei Völker nicht einigen können.

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