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Neuer Anstoß zu Reformen in Bosnien

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Berichte Bosnien
Mit erstem Jänner hebt die EU für Serbien, Mazedonien und Montenegro die Visa-Pflicht auf. Nicht dabei ist Bosnien-Herzegowina; wegen der Gegensätze zwischen Bosnjaken, Serben und Kroaten ist das Land auf dem Weg Richtung EU säumig. Hinzu kommt der komplizierte Staatsaufbau. EU und USA haben daher einen neuen Vorstoß zur Reform des Staates unternommen. Bei vier Millionen Einwohnern zählt Bosnien mehr als 12 Regierungschefs und 550 Abgeordnete.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien-Herzegowina

Gesamtlänge: 1’19

Sportveranstaltungen zeigen, wie gespalten Bosnien und Herzegowina nach wie vor ist. Beim Spiel Kroatien – Türkei während der Fußballeuropameisterschaft in Österreich hielten die bosnischen Kroaten für Kroatien und die muslimischen Bosnjaken für die Türkei. Nach der Niederlage Kroatiens kam es in Mostar wie erwartet zu Ausschreitungen. De facto ist die Mostar zwischen beiden Volksgruppen geteilt. Ein Jahr nach der Lokalwahl gibt es noch immer keinen Bürgermeister, weil sich Bosnjaken und Kroaten nicht einigen können. Doch auch das Verhältnis zwischen Sarajewo und dem serbischen Teilstaat ist schwierig. Sein Regierungschef Milorad Dodik weigert sich beharrlich, Kompetenzen an den Zentralstaat abzugeben. Mehrmals musste der Österreicher Valentin Inzko als Internationaler Bosnien-Beauftragter von seinen Vollmachten bereits Gebrauch machen, um die Serben auf Linie zu halten. Gestern luden die Vertreter von EU und USA acht führende Politiker zum Gespräch. Ihnen wurden Vorschläge für eine Verfassungsreform unterbreitet, damit Bosnien auf dem Weg Richtung EU und NATO nicht weiter hinter die Nachbarstaaten zurückfällt. Bis Ende Oktober soll über die Reform entschieden werden, die Bosnien stabiler und EU-tauglicher machen soll

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