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Bosnien auf dem Weg in die EU

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Berichte Bosnien
Die EU wird noch heuer mit Bosnien über ein Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen verhandeln. Zehn Jahre nach Kriegsende ist das der erste große Schritt Bosniens auf dem Weg Richtung EU. Möglich wird die Aufnahme der Verhandlungen, weil sich Bosnjaken, Serben und Kroaten in Bosnien-Herzegowina auf eine Polizeireform geeinigt haben.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien

Aufsager: 1’13 Christian Wehrschütz aus Sarajevo

Gesamtlänge: 1’33

Eine Übung in der Polizeiakademie in Sarajevo. Trotz allen Ausbildungseifers steht sich die Polizei bei der Verbrecherjagd of selbst im Wege. Denn in dem vier Millionen Einwohner zählenden Staat gibt es zwei getrennte Behörden, eine Polizei des bosnjakisch-kroatischen Teilstaates und die Polizei der Serben-Republik, die nur mangelhaft zusammenarbeiten. Das soll nun binnen fünf Jahren anders werden. In Sarajevo ist ein gesamtstaatliches Innenministerium geplant, und die Polizei soll in ihrer Gliederung nicht mehr den Grenzen der zwei Teilstaaten entsprechen, sondern nach sachlichen Kriterien neu strukturiert werden. Vorgesehen ist auch eine Entpolitisierung, die wohl die EU-Polizeimision in Bosnien überwachen wird. Erzwungen haben den Kompromiss Paddy Ashdown, der scheidende internationale Bosnien-Repräsentant, EU und USA gegen den massiven Widerstand der Serbenführung in Banja Luka. Trotzdem wird Bosniens Weg in die EU steinig sein. Die Wirtschaftlage ist schwierig, die Arbeitslosigkeit hoch und die Infrastruktur mangelhaft. Nur 20 Kilometer Autobahn sind derzeit vorhanden; doch nun wird mit westlicher Hilfe in den Ausbau von Straße und Bahn investiert, um das Land für ausländische Investoren attraktiver zu machen.

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