Bosnien-Rückkehr
Fernsehen
ZiB1
Berichte Bosnien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz, Derventa
Insert: 0’59 Wolfgang Petritsch, Bosnien-Beauftragter
Aufsager:1‘21
Gesamtlänge:1‘38
Die Spuren des Krieges sind in der 40.000 Einwohner zählenden Stadt Derventa noch deutlich sichtbar. Auch im Gemeindegebiet zeugen Ruinen von Verwüstungen durch kroatische und serbische Truppen. Doch auch wiederaufgebaute Häuser sind zu sehen; an vielen Wänden hängt ein Schild mit den Symbolen von Hilfswerk Austria und EU. Auch diese Brücke, die zwei gemischte Dörfer verbindet hat das Hilfswerk erneuert; denn je besser die In-frastruktur desto leichter die Heimkehr. Zurückgekehrt ist die serbische Familie Stonojevic, die bisher im Haus eines ver-trieben Bosniaken lebte; ihr Haus wurde mit Mitteln der EU teilweise erneuert, so daß auch der Bosniake heimkehren konnte. Der 60-jährige Damian Stonojevic lebt vor allem von der Landwirtschaft, in dieser Gegend ein nicht ungefährlicher Beruf. Denn auf den Feldern und im Gebüsch findet der Bauer immer wieder Kriegsrelikte. Der Bosnien-Beauftragte Wolfgang Petritsch ist der Ansicht, daß sich die serbische Haltung zur Flüchtlingsrückkehr wandelt:
„Es ist aber so das bei den Serben doch so etwas wie ein neuer Realismus eingekehrt ist, dass man jetzt einsieht dass man die Rückkehr von Bosniaken und Kroaten in die Republik Serbien nicht mehr aufhalten wird können. Man kann sie höchstens noch verzögern.“
Knapp 70.000 Vertriebene sind im vergangenen Jahr insgesamt zurückgekehrt, ein Hoffnungsschim-mer für Bosnien aber nicht mehr.