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Bosnien-Rückkehr

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Berichte Bosnien
In Bosnien zählt die Rückkehr von Flüchtlingen und Vertrieben nach wie vor zu den größten Problemen des Landes. Mehr als fünf Jahre nach Kriegsende warten etwa 500.000 vor allem intern vertriebene Personen nach wie vor auf die Rückkehr in ihre Häuser. Vor allem in der Republika Srpska ist die Heim-kehr bisher besonders schleppende verlaufen. Doch auch hier gibt es ermutigende Ansätze. Im Gebiet der Stadt Derventa an der bosnisch-kroatischen Grenze hat das Hilfswerk Austria jüngst mit Mitteln der EU ein Heimkehrer-Projekt abgeschlossen und 160 Familien die Rückkehr in ihre Häuser ermöglicht.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz, Derventa

Insert: 0’59 Wolfgang Petritsch, Bosnien-Beauftragter

Aufsager:1‘21

Gesamtlänge:1‘38

Die Spuren des Krieges sind in der 40.000 Einwohner zählenden Stadt Derventa noch deutlich sichtbar. Auch im Gemeindegebiet zeugen Ruinen von Verwüstungen durch kroatische und serbische Truppen. Doch auch wiederaufgebaute Häuser sind zu sehen; an vielen Wänden hängt ein Schild mit den Symbolen von Hilfswerk Austria und EU. Auch diese Brücke, die zwei gemischte Dörfer verbindet hat das Hilfswerk erneuert; denn je besser die In-frastruktur desto leichter die Heimkehr. Zurückgekehrt ist die serbische Familie Stonojevic, die bisher im Haus eines ver-trieben Bosniaken lebte; ihr Haus wurde mit Mitteln der EU teilweise erneuert, so daß auch der Bosniake heimkehren konnte. Der 60-jährige Damian Stonojevic lebt vor allem von der Landwirtschaft, in dieser Gegend ein nicht ungefährlicher Beruf. Denn auf den Feldern und im Gebüsch findet der Bauer immer wieder Kriegsrelikte. Der Bosnien-Beauftragte Wolfgang Petritsch ist der Ansicht, daß sich die serbische Haltung zur Flüchtlingsrückkehr wandelt:

„Es ist aber so das bei den Serben doch so etwas wie ein neuer Realismus eingekehrt ist, dass man jetzt einsieht dass man die Rückkehr von Bosniaken und Kroaten in die Republik Serbien nicht mehr aufhalten wird können. Man kann sie höchstens noch verzögern.“

Knapp 70.000 Vertriebene sind im vergangenen Jahr insgesamt zurückgekehrt, ein Hoffnungsschim-mer für Bosnien aber nicht mehr.

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