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Bosnien kritisiert Den Haag

Fernsehen
ZiB1
Berichte Bosnien
In Bosnien wächst die Kritik an der Prozeßführung des Haager Tribunals gegen Slobodan Milosevic. So kritisiert der bosnische Außenminister Zlatko Lagumdzija im ORF-Interview, daß das Tribunal den Prozeß nicht mit den schwersten Verbrechen begonnen habe, die Milosevic zur Last gelegt werden. Milosevic muß sich in Den Haag auch wegen Völker-mordes und Kriegsverbrechen in Bosnien verantworten.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Sarajevo

Insert: 0’18 und 0’38: Zlatko Lagumdzija Bosnischer Außenminister

Aufsager: 1’01: Christian Wehrschütz

Gesamtlänge: 1’20

In Bosnien und in Sarajevo sind die Opfer des Krieges noch in frischer Erinnerung. Der Prozeß gegen Milosevic wird von den Bosniaken daher begrüßt. Unzufrieden sind jedoch viele mit der Prozeßführung. Diese Kritik formuliert Außenminister Zladko Lagumdjia so:

„Stellen sie sich vor, sie haben einen Mann, dessen Strafregister vom Raub in einem lokalen Geschäft bis zum Raub in der Nationalbank reicht. Und dann beginnen sie den Prozeß damit, daß er drei Stangen Zigaretten gestohlen hat. Begonnen werden müßte mit der Zentralbank.“

Daher folgert Lagumdjia:

„Es wäre für uns alle viel besser gewesen, außer für Milosevic, daß der Prozeß mit seinem größten Verbrechen begonnen hätte und das ist Srebrenica.“

Unmittelbar zu verantworten haben Ratko Mladic und Radovan Karadjic dieses Massaker. Trotz Spots im Fernsehen und einer Belohnung von fünf Millionen Dollar hat die SFOR beide noch nicht verhaften können
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