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In Albanien zeichnet sich nach Parlamentswahl Machtwechsel ab

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J18
Berichte Albanien
In Albanien zeichnet sich nach der gestrigen Parlamentswahl ein Machtwechsel ab. Der konservative Amtsinhaber Sali Berisha dürfte abgewählt sein; Wahlsieger und neuer Regierungschef dürfte der Sozialist Edi Rama werden; Er war zehn Jahre Bürgermeister von Tirana. Doch noch ist nichts offiziell, weil auch fast 24 Stunden nach Wahlschluss noch immer kein Ergebnis vorliegt. Auf den Machtwechsel deuten Hochrechnungen von TV-Sendern und bisherige Auszählungen deuten darauf hin. Es berichtet Christian Wehrschütz

In Albanien ist noch nicht einmal die Hälfte der Stimmen ausgezählt, doch der Trend deutet klar auf einen Machwechsel hin. Demnach kann das Linksbündnis unter Edi Rama mit mehr als 80 Mandaten im Parlament rechnen, das 140 Sitze umfasst. Der Wahlblock der Demokratischen Partei von Ministerpräsident Sali Berisha erreicht nur 56 Sitze. Diese Hochrechnungen haben private TV-Sender auf der Grundlage veröffentlichter Ergebnisse erstellt. Die Mandatsverteilung dürfte sich noch ändern, doch die Tendenz ist klar. Grund für die schleppende Auszählung ist das Verfahren. Gezählt wird nicht in Wahllokalen, sondern in Wahlzentren. Dort werden die Stimmen zunächst gefilmt, um Wahlbetrug auszuschließen. Diesen gab es zweifellos am Wahltag und davor, etwa durch Stimmenkauf und durch family voting, sprich ein Familienoberhaupt stimmte für die ganze Familie ab. Die Wahl gilt als Test für die EU-Annäherung Albaniens. Abgesehen von einem Toten und zwei Verletzten, verlief Wahltag für albanische Verhältnisse ruhig aber wie erwartet chaotisch. Ein Endergebnis könnte in zwei Tagen vorliegen. Entscheidend ist, dass es akzeptiert wird. Edi Rama rief Sali Berisha auf, seine Niederlage zum Wohle Albaniens einzugestehen, doch Berisha schweigt noch immer.

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